Seit das Gemeindehaus steht, wird es intensiv und vielfältig genutzt. Dem Selbstverständnis als „Haus voller Leben“ wurde es mehr als gerecht. Allerdings ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden: Der Unterhalt des Gemeindehauses kostet die Gemeinde viel Geld. Im Jahr 2019 lagen die Gesamtkosten bei rund 75.000€. Das Presbyterium hat darum schon vor einiger Zeit begonnen, darüber nachzudenken, wie der Erhalt des Hauses als Gemeindehaus sichergestellt werden kann.
Eine Stellschraube zur Finanzierung sind mehr Vermietungen und höhere Nutzungsentgelte. Tatsächlich nutzen bereits viele Menschen die Räumlichkeiten der Gemeinde u.a. auch für gewerbliche Zwecke. Die Entgelte sind oft sehr niedrig, manchmal auf einer Art Spendenbasis und es gibt große Unterschiede. Errechnet man, was jeder Quadratmeter die Gemeinde Stunde um Stunde, Tag um Tag kostet, stellt man fest: Die Nutzenden zahlen weniger, als die Gemeinde für den Unterhalt aufbringen muss. Man muss sich klar machen: Um die Kosten auszugleichen, müsste die Gemeinde 365 Tag im Jahr täglich über 200€ einnehmen, um die Kosten decken zu können.
Nach mittlerweile mehrjährigen Beratungen hat das Presbyterium nun beschlossen, die Nutzung neu zu regeln und die Nutzungsentgelte zum Teil deutlich zu erhöhen. Dabei wird unterschieden zwischen gewerblicher Nutzung (z.B. für einen Sportkurs), privater Anmietung (z.B. für ein Geburtstagskaffee), gemeindenahen Veranstaltungen und Gemeindeangeboten. Konkret bedeutet dies, dass das Presbyterium überlegt hat: Für welche Angebote übernimmt die Gemeinde die Kosten (weil die Veranstaltung zum Gemeindeleben gehört), für welche Angebote gewährt die Gemeinde einen Nachlass (und übernimmt damit einen Teil der Kosten) und welche Nutzer müssen die vollen Kosten tragen.
Die Regelung zu den neuen Nutzungsentgelten, die auch auf unserer Internetseite einsehbar sind, greift bereits jetzt. Für alle, die das Haus schon länger nutzen, sollen die Änderungen aber erst ab dem 1. Januar 2022 gelten. In einem Brief werden die zum Teil langjährigen Nutzerinnen und Nutzer über die Änderungen informiert. Zudem soll es einen Informationsabend geben, der Einblick in die Hintergründe gewährt. Ziel ist, das Gemeindehaus auch für die Zukunft als Gemeindehaus zu erhalten.
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